„Dies ist eine sehr unvernünftige, beinahe verrückte Welt, in der du lebst. Wenn du es schaffst, einfach zu meditieren, hast du mehr gemacht, als man vom modernen Menschen erwarten kann … Es reicht aus zu meditieren, alles andere kommt von selbst.“ (Osho, The Great Pilgrimage, Talk #9)
Wenn ich in Meditation bin, gelingt es mir einen tieferen Blick auf Dinge meines täglichen Lebens zu erhalten. Ich fange an meine Emotionen zu verstehen, die sich in Situationen aufgebaut haben und meist einen älteren Ursprung bzw. Zusammenhang haben. Ich kann loslassen und die Dinge (und mich Selbst!) mehr und mehr annehmen, so wie sie sind / wie ich bin. Es entsteht eine Stille und eine Ruhe, die es mir ermöglicht mich zu hören und zu sehen. Wenn ich in Meditation bin, entsteht in mir eine Harmonie mit meinem Außen. Neid, Hass, Wut, Eifersucht etc. lösen sich, bekommen keine „Nahrung“ mehr. Liebe und Mitgefühl für meine Mitmenschen (und mich!) breiten sich aus. Ich spüre wie Meditation mein Bewusstsein entwickelt und fördert. Natürlich ist mein ganzer Alltag von Erfahrung erfüllt, je nachdem, wie weit ich offen für Feedback und Reflektion bin. Mediation ist jedoch für mich wie eine übergeordnete Instanz, die in der Lage ist zu verbinden und zu integrieren.
Mediation ist ein Zustand und keine Technik. In Stille im Schneidersitz sitzend ist nicht zwangsläufig Meditation. Es ist nur eine von vielen Techniken, um in den Zustand der Meditation zu ermöglichen/zu fördern. Meditative Zustände im Alltag hat jeder von uns schon erlebt. Vielleicht ist es Dir begegnet beim Blick auf das Meer mit dem Geräusch der Wellen oder beim Spaziergang durch den Wald. Vielleicht beim oder nach dem Sex mit Deinem Partner. Vielleicht während du ein Musikstück hörst oder selber spielst … vielleicht während oder nach dem Jogging … vielleicht beim Blick in die Augen eines Menschen … vielleicht beim Besuch von heiligen Stätten oder beim Singen mit anderen Menschen. Sehr wahrscheinblich warst Du in einem solchen Zustand, wenn Du Jemanden in den Tod begleitet hast, vielleicht aber auch bei der Begegnung mit Walen oder Delphinen … und der Vielen mehr. Der Zustand des JETZT. 100% im Hier und Jetzt zu Sein, ist die Voraussetzung für den Zustand der Meditation. Eine Weite, Tiefe und Ruhe kann sich in uns ausbreiten und eine Verbindung mit einem höheren Bewusstsein kann geschehen.
„Die entscheidende Frage ist, ob die Meditation unseren Geist in die Lage versetzt, mit einem sehr viel größeren Geist oder Bewusstsein als dem eigenen in Verbindung zu treten. … Beim Erleben des Nirvana oder Samadhi, geht es nicht nur um Wohlgefühl, sondern auch darum, das Wesen der Wirklichkeit auf tiefere Weise zu erfahren.“ (Rupert Sheldrake, Die Wiederentdeckung der Spiritualität, S.57ff)
Ich denke das gerade dieser Aspekt heutzutage oft übersehen oder vielleicht sogar bewusst ins Abseits gedrängt wird. Meditation ist neben all den wunderbaren physiologischen und psychischen Vorzügen auch und im Besonderen eine spirituelle Praxis. Es ist ein Weg, eine Möglichkeit zu Gott … zu mir Selbst.
Also, worauf warten wir! Love von Nirvan